Die FIR erinnert daran, dass im Sommer 1944 in allen von der deutschen Wehrmacht besetzten Gebieten der Partisanenkampf zu einer Massenbewegung wurde. Es war nicht allein die Eröffnung der zweiten Front, sondern der Kampf der europäischen Völker gegen die faschistische Okkupationspolitik, der die Befreiung, die Niederlage der faschistischen Barbarei vorbereitete. Die FIR und ihre Mitgliedsverbände ehren alle Kämpfer, die ihr Leben und ihre Gesundheit für die Freiheit ihres Heimatlandes einsetzten. Dabei können wir auch nicht die tragischen Seiten dieses Kampfes vergessen.
Am 1. August 1944 begann in Polen die Erhebung in Warschau unter der Leitung der Armia Krajova (AK = Heimatarmee). Mehrere tausend polnische Kämpfer, der deutschen Wehrmacht und den SS-Einheiten von der Bewaffnung unterlegen, eröffneten an verschiedenen Punkten der Stadt den Kampf. Der Aufstand der AK begann, ohne sich mit der sowjetischen Seite abzustimmen. Ziel der Kämpfer der AK war es, die Stadt Warschau vor den heranrückenden Einheiten der roten Armee zu befreien und daraus einen Machtanspruch für die zukünftige Gestaltung Polens abzuleiten. Militärisch gesehen war der Zeitpunkt recht ungünstig, da sich die Truppen der sowjetischen Armee noch deutlich auf der östlichen Weichselseite befanden. Als die Kämpfer der AK losschlugen, befanden sich die vorgerückten Spitzen der Roten Armee in ihrer Arrondierungsphase, d.h. sie mussten darauf warten, dass das Hauptkontingent der Einheit sich wieder mit ihnen vereinigen konnte. Diese Zeit des Stillstands nutzten die faschistischen Einheiten, einen militärischen Gürtel aus starken SS-Einheiten zwischen den aufständischen Kräften in der Stadt und den Truppen der Roten Armee zu legen.
Der Widerstand der AK gegen die militärische Übermacht der deutschen Einheiten war heroisch, letztlich jedoch nicht erfolgreich. Am 3. Oktober 1944 mussten die Einheiten der AK kapitulieren. Die Bilanz ist erschreckend: Mindestens 15.000 Kämpfer der AK kamen ums Leben. Durch Granatenbeschuss, Bombardierung und Strafaktionen der deutschen Truppen nach der Kapitulation wurden über 100.000 Zivilisten ermordet, die Stadt selber fast vollständig zerstört.
In unser Gedenken an die tapferen Kämpfer der Partisanen mischt sich aber auch die Sorge, dass in Polen heute die geschichtspolitische Bewertung dieses Aufstandes mit einer antirussischen Perspektive verbunden wird. Die gegenwärtige Regierung macht die Sowjetunion verantwortlich für die Niederlage der AK, gleichzeitig werden Denkmäler der sowjetischen Befreier zerstört. Die FIR verurteilt solche politische Instrumentalisierung der Erinnerung und warnt vor allen Formen staatlicher Geschichtsverfälschung.