Internationalität verbindet

Bereits am Vortag der Befreiungsfeier Mauthausen organisierte der Landesverband Oberösterreich gemeinsam mit KJÖ/KSV und internationalen Gästen eine Gedenkfahrt zur Gedenkstätte Mauthausen. Dr. Günther Grabner begleitete inhaltlich den Rundgang durch die Gedenkstätte, die auch zwei Gedenkkundgebungen beinhaltete. Junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiteten bereits im Vorfeld zahlreiche Biographien von ermordeten österreichischen WiderstandskämpferInnen aus und präsentierten diese im Anschluss an den Rundgang.

Die Befreiungsfeier in Mauthausen am Sonntag, 7. Mai 2017 begann traditionell mit Kranzniederlegungen. Sowohl beim  Denkmal als auch bei der Gedenktafel zu Ehren des ermordeten Generalleutnants der Pioniertruppen der Sowjetarmee, Dmitri Michailowitsch Karbyschew legten die FIR und der KZ-Verband/VdA Kränze nieder. Karbyschew, der schwer verwundet in faschistische Gefangenschaft geriet, verweigerte standhaft jedwede Kollaboration mit den Nazis und wurde im Februar 1945 in Mauthausen grausam ermordet. General Karbyschew wurde posthum mit dem Titel „Held der Sowjetunion“ ausgezeichnet.  Weiterlesen

„der neue Mahnruf“ 2/2017 soeben erschienen

Die zweite Ausgabe des neuen Mahnruf in 2017 ist mit Anfang Juni an unsere vielen AbonnentInnen verschickt worden. Sie/Du haben/hast noch keines? Kein Problem: einfach unser Kontaktformular ausfüllen und „der neue Mahnruf“ wird Ihnen/Dir ab sofort kostenfrei zugesandt!

Wie in jedem Jahr gedachten wir Anfang Mai im ehemaligen KZ Mauthausen den unzähligen Opfern der faschistischen Terrorherrschaft. Aus diesem Grund widmet sich auch die Titelgeschichte „Internationalität verbindet“ dieser Thematik. Zur weiteren Verschärfung des Versammlungsrechts führten wir mit der Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl ein spannendes Interview. Nicht weniger spannend ist auch das Interview mit dem Autor und Bundessekretär unserer aktuellsten Publikation zur Lokomotivindustrie im Dritten Reich, welche in einer kurzen Rezension auch vorgestellt wird. Den Höhepunkt dieser Mahnruf-Ausgabe bildet jedoch das Interview mit der 92-jährigen Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano, welche sich auch heute noch aktiv gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck stellt. In zahlreichen Kurzmeldungen informieren wir wie gewohnt über aktuelle antifaschistische Demonstrationen und über die Entwicklungen am rechten Rand. Die in vergangenen Jahr neu hinzugekommene Rubrik zur Entlarvung der sozialen Demagogie der FPÖ widmet sich in dieser Ausgabe mit der Sozialstaatsfeindlichkeit der Freiheitlichen. Zu guter letzt findet sich in der aktuellen Ausgabe des Mahnrufs eine Rezension über die in diesem Jahr erschienene Publikation „Meine 7 Väter“ von Adelmo Cervi, der sich darin auf die Spurensuche nach seinen in der Widerstandsbewegung Italiens Verwandten begibt.

Bestellungen können mittels des Kontaktformulars – so lange der Vorrat reicht – kostenlos aufgegeben werden. Außerdem steht unser Download-Service im PDF-Format bereit: Download „der neue Mahnruf“

Erklärung der FIR: Lidice wird für immer ein Mahnmal bleiben!

Vor 75 Jahren wurde der Ort durch Wehrmacht und SS zerstört

Die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten erinnert anlässlich des 75. Jahrestages an das Verbrechen der deutschen Besatzungstruppen gegen die tschechische Zivilbevölkerung.

Vor 75 Jahren, am 10.Juni 1942 ermordeten deutsche Truppen in der Tschechoslowakei in dem 500-Einwohner-Dorf Lidice rund 20 Kilometer nordwestlich von Prag die gesamte männliche Bevölkerung, deportierten die Frauen in Konzentrationslager und töteten die meisten Kinder im KZ Chelmno. Zwei Wochen später ermordeten deutsche Truppen mehr als 30 Männer in Lezaky, rund hundert Kilometer östlich von Prag. Weiterlesen

Neue Broschüre: „Die Lokomotivindustrie im Dritten Reich“

Über die Thematik der Lokomotivindustrie im Dritten Reich kann wahrlich nicht behauptet werden, dass sie in den vergangenen gut 70 Jahren, seit dem Ende der 12-jährigen faschistischen Terrorherrschaft, wissenschaftlich recht ausführlich aufgearbeitet wurde. Im Vergleich zu anderen Industriezweigen, wie etwa der Panzer-, Flugzeug- oder Automobilindustrie, schenkten HistorikerInnen jener, für die faschistische Kriegsführung ebenfalls immanent wichtigen Produktionsbranche, lediglich geringe Beachtung. Dieser Vernachlässigung soll mit dieser Publikation ein Stück weit entgegengewirkt werden. Ebenso soll mit dieser Arbeit daran erinnert werden, dass Wien nicht nur für schöne Architektur, Kaffeehauskunst und Lipizzaner westlich der Donau bekannt war und ist, sondern dass Wien auch Produktionsstandort war – und noch ist.

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Unsere demokratischen Rechte verteidigen!

In den ersten Monaten dieses Jahres kam es auf unterschiedlichen Ebenen zu Angriffen auf demokratische Errungenschaften. Besonders Innenminister Sobotka war immer vorne dabei, wenn es darum ging, zentrale, verfassungsrechtliche Säulen „westlich-demokratischer“ Staaten anzusägen. Im Fokus steht die Aushöhlung des Demonstrationsrechts.

Anfang Jänner 2017 wirkte es noch wie ein verspäteter Brief ans Christkind, den Wolfgang Sobotka formulierte: er wünsche sich eine Ausweitung von Überwachung im öffentlichen Raum, automatische Erfassung von KFZ-Kennzeichen und Fußfesseln für sogenannte „Gefährder“. Man hätte das als Hirngespinste eine ÖVP-Politikers, der es vor seinem Ministerposten hauptsächlich mit Veruntreuung – so soll er in Niederösterreich über eine Milliarde Euro Wohnbaugelder verspekuliert haben – in die Schlagzeilen geschafft hat, abtun können. Wenig später ist all dies und noch vieles mehr, wie eine Ausweitung von Online-Überwachung, Vorratsdatenspeicherung und die Pflicht zur Registrierung von Wertkartenhandys Bestandteil des neuen Regierungsprogramms, beschlossen und SPÖ und ÖVP. Ein Treppenwitz der Geschichte und eindrucksvolles Zeugnis vom Realitätsverlust des Innenministers, dass er seinen Überwachungswahn in einem Interview mit Heute tatsächlich wie folgt rechtfertigte: „Vor meiner Haustüre lag – vor vielen Jahren – immer wieder menschlicher Kot. Als ich eine Kamera aufgestellt habe, war das sofort vorbei.“ Das Lachen bleibt einem jedoch im Hals stecken. Weiterlesen