Wir verneigen uns vor einem großen Antifaschisten, herausragenden Künstler und zeitlebens politisch denkenden Menschen. Mikis Theodorakis war mehr als der Sirtaki, auf den ihn viele Medien in ihren Nachrufen reduzieren! Als die Nazis im 2. Weltkrieg Griechenland besetzten, schloss er sich den Partisanen an und kämpfte gegen die Besatzer. Er wird gefangen genommen und gefoltert. Im griechischen Bürgerkrieg zwischen 1946-1949 zwischen Konservativen und Kommunisten, kämpft er wieder auf kommunistischer Seite und wird gefangen genommen. Im Lager auf der Insel Makronisos wird er wieder grauenhaft gefoltert, 2x lebendig begraben und 1949 aus der Haft entlassen. Der Grauen der Konservativen ist damit aber nicht beendet, er wird erneut verhaftet und auf Kreta gefoltert. Nach Abschluss seines Studiums in Frankreich, bejubelt ihn Europa als großartigen Komponisten und Dirigenten. In den USA dürfen seine Werke zu dieser Zeit nicht aufgeführt werden, dort sieht man in ihm nur das Parteimitglied der Kommunisten. Als im April 1967 die faschistischen Obristen in Griechenland putschten, schließt sich Theodorakis sofort wieder dem Widerstand an, wieder wird er verhaftet, wieder gefoltert und in ein Lager verschleppt. Namhafte Kühnster auf der ganzen Welt kämpfen für seine Freilassung. Letztendlich darf er ins Exil nach Frankreich ausreisen. Er nützt seine Berühmtheit bei jedem Auftritt bis zum Sturz der Obristen und beginnt eine Welttournee, bei der jedes Konzert auch ein Manifest gegen die Faschisten in Griechenland ist. Im Nachruf der „Wiener Zeitung“ findet sich ein Satz der Theodorakis nicht besser beschreiben könnte „Und so muss man ihn sehen und verstehen: Als einen Freiheitshelden, der auch Musiker war. Als einen Griechen, der die Welt humaner machen wollte mit der Kraft seiner Kunst.“ Wir verneigen und vor diesem Freiheitskämpfer, Antifaschisten und Künstler. Unser aufrichtiges Beileid gilt seiner Familie, seinen Freund*innen und Weggefährt*innen. Wir bedanken uns mit großen Respekt für das musikalische und politische Erbe, dass uns Minis Theodorakis hinterlässt. Allem voran die Mauthausen Kantate, ein Zyklus auf 4 Liedern, vertonte Gedichte des Mauthausen Überlebenden Iakovos Kambanellis. Aufführungen dieses Werken in Österreich, fanden auch unter Beteiligung von Mitgliedern des KZ-Verbandes/VdA statt. Unvergesslich die Aufführung im Steinbruch des KZ Mauthausen 1988, das Theodorakis selbst dirigierte.