Am 29. November beginnt in Reggio Emilia (Italien) der 18. reguläre Kongress der FIR. Delegierte aus über 15 Ländern Europas und zahlreiche Gäste von gesellschaftlichen Organisationen werden teilnehmen. Der Bürgermeister wird die Delegierten im „Sale de Tricolore“, dem historischen Saal der Stadt empfangen, bevor die Arbeit des Kongresses beginnt. Im Mittelpunkt steht die Bilanz der vergangenen drei Jahre. Und hier haben die FIR und ihre Mitgliedsverbände viel vorzuweisen. Sie waren engagiert in zahlreichen Massenaktivitäten in ihren Ländern gegen den Aufstieg der extremen Rechten in verschiedenen europäischen Ländern, gegen gewalttätigen Rassismus und beim Kampf gegen den Vormarsch der extremen Rechten in das Europaparlament.
Das Handeln für Frieden war verbunden mit Initiativen zur Abrüstung und für die Bewahrung der Verträge zur Rüstungskontrolle sowie einer beeindruckenden Balkan-Friedenskonferenz in Belgrad. Eine zentrale Aufgabe war der Kampf um die Erinnerung. Die FIR verurteilte die vielfältigen Formen des Geschichtsrevisionismus, der Zerstörung von Gedenkstätten und Denkmälern zur Erinnerung an die Befreier. Gemeinsam mit anderen antifaschistischen Verbänden protestierte die FIR gegen die Rehabilitierung von NS-Kollaborateuren und Angehörigen von SS-Einheiten, wie z.B. in den baltischen Republiken und in anderen europäischen Staaten. Die FIR und ihre Repräsentanten beteiligten sich an zahllosen Gedenkveranstaltungen anlässlich der Befreiungstage der Konzentrationslager oder zur Erinnerung an die antifaschistischen Kämpfer bei der Befreiung ihrer Länder von der deutschen faschistischen Okkupation. Aber auf diesem Kongress geht es nicht nur um einen Rückblick, sondern auch um die aktuellen Herausforderungen und Planungen für die Zukunft. Dass die Rahmenbedingungen für antifaschistisches Handeln nicht leichter geworden sind, hat nicht zuletzt die skandalöse Resolution des Europaparlaments vom 19. September 2019 gezeigt. Hier wird der Kongress noch einmal sehr deutlich seine Ablehnung formulieren. Aber auch die Angriffe auf antifaschistische Verbände, wie die jüngste Entscheidung des Berliner Finanzamtes gegen die VVN-BdA wird auf diesem Kongress eine Rolle spielen. Als praktische Zukunftsaufgaben steht auf dem Kongress die Vorbereitung zu dem geplanten internationalen Jugendtreffen „Train des Milles“ in Auschwitz im Mai 2020 auf der Agenda. Das Treffen wird von der FIR gemeinsam mit der „Fondation Auschwitz“ (Brüssel) und dem „War Heritage Institut“ organisiert. Gegen die NS-Glorifizierung durch die Rehabilitierung von SS-Verbrechern sind im Frühjahr 2020 in Budapest, Sofia und Bleiburg Aktionen geplant. Und es geht um die organisatorische Stabilisierung der FIR. Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass im vergangenen Jahr drei neue Verbände der FIR beigetreten sind. Es stehen also große Aufgaben vor dem zu wählenden Leitungsgremium, dem zukünftig auch Vertreter aus Bulgarien und Frankreich angehören sollen.