Rechtsoffen

Die SPÖ-FPÖ-Koalition im Burgenland trägt dazu bei, rechte Positionen weiter salonfähig zu machen.

DSC_0085Als sich nach den Landtagswahlen im Burgenland Ende Mai rasch eine Koalition zwischen SPÖ und FPÖ abzeichnete, zeigten sich viele Menschen überrascht. Dabei hat Landeshauptmann Hans Niessl auch vor den Wahlen stets recht offen erklärt, dass er in einer Zusammenarbeit mit den rechten Freiheitlichen kein Problem sieht. Wie schnell und reibungslos die Koalitionsbildung vonstattenging, war aber dennoch bemerkenswert. Insbesondere, dass die zahlreich vorgetragenen Bedenken und Warnungen der SPÖ-Basis weder von der burgenländischen Landespartei noch in den Spitzengremien der Bundes-SPÖ Gehör fanden, machte deutlich, dass die führenden sozialdemokratischen FunktionärInnen bereit sind, antifaschistische wie demokratische Grundsätze über Bord zu werfen, wenn es um die Sicherung von Machtpositionen geht. Immerhin läuft die Koalitionsbildung geltenden Parteitagsbeschlüssen über eine Nicht-Zusammenarbeit mit der Strache-FPÖ zuwider. In den Augen der Parteiführung war das kein größeres Problem, etwas Unmut an der Basis nimmt man genauso in Kauf wie einige Parteiaustritte. Zuletzt erklärte der vormalige Landtagspräsident Gerhard Steier bei der konstituierenden Landtagssitzung, dass er aus der SPÖ austrete, da diese zu einem „Wahlverein“ verkommen sei und kein „Wertefundament“ mehr habe. Weiterlesen

„der neue Mahnruf“ 3/2015 soeben erschienen

2015-09-28 17.43.35Die dritte Ausgabe in diesem Jahr unserer Verbandszeitschrift “der neue Mahnruf” ist im Umfang von 12 Seiten soeben erschienen.

Die dritte reguläre Ausgabe 2015 beschäftigt sich in der Titelgeschichte „Rechtsoffen“ mit der SPÖ-FPÖ-Koalition im Burgenland, die dazu beiträgt, rechte Positionen weiter salonfähig zu machen. Weiters enthalten sind Berichte unter anderem zur „Blood and Honour“-Tour und ein Rückblick auf die Befreiungsfeiern anläßlich des 70igsten Jahrestags sowie der Übernahme des Ehrengrabs für sechs ermordeten Salzburger Widerstandskämpfer. Unter dem Titel „Rechte Aufbauarbeit. Die österreichische Neonaziszene und das Ende der DDR“ wird die Rolle österreichischer Neonazis beim Aufbau der Neonaziszene in Ostdeutschland behandelt. Kurzberichte, Stellungnahmen und Buchbesprechungen sowie ein Ausstellungsbericht zu „Todesurteile gegen „Asoziale” am Salzburger NS-Sondergericht“ runden den Inhalt ab.

Bestellungen können mittels des Kontaktformulars – so lange der Vorrat reicht – kostenlos aufgegeben werden. Außerdem steht unser Download-Service im PDF-Format bereit: Download „der neue Mahnruf“

Solidarität mit Flüchtlingen: Fluchtgründe beseitigen, die Menschen schützen! Erklärung der FIR

FIR-LogoAngesichts der skandalösen Vorfälle in verschiedenen europäischen Ländern im Umgang mit Flüchtlingen ist die FIR in großer Sorge.

Wir erinnern daran, dass nur wenige Menschen freiwillig ihre Heimat verlassen. Die insbesondere in Nordafrika und im Nahen Osten– auch durch die Politik der Staaten der Europäischen Union – eskalierten Konflikte zwingen jedoch immer mehr Menschen aus diesen Regionen, ihre Land zu verlassen und Schutz in anderen Teilen der Welt zu suchen.

Vor diesem Hintergrund können wir es in keiner Weise akzeptieren, dass die Europäische Union – trotz gegenteiliger Erklärungen – de facto mit allen Mitteln versucht, Menschen, die aus großer Not oder wegen der Bedrohung durch Krieg und Elend aus ihrer Heimat fliehen, an der Überquerung der europäischen Außengrenzen zu hindern. Dabei werden mittlerweile mehrere Tausend im Mittelmeer ertrunkene Flüchtlinge billigend in Kauf genommen. Statt das Elend der Flüchtlinge in den Blick zu nehmen, beraten die Regierungschefs nur darüber, wie weitere Flüchtlingsströme und „kriminelle Schleuserbanden“ gestoppt werden können. Weiterlesen

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Erklärung der FIR zum 70. Jahrestag der Potsdamer Konferenz

FIR-LogoDie Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) erinnert an den 70. Jahrestag der Potsdamer Konferenz als Beginn einer neuen Periode des Zusammenlebens der Völker in Europa. Wie auf der Konferenz von Jalta beschlossen, definierten die Kräfte der Anti-Hitler-Koalition nach der militärischen Zerschlagung des deutschen Faschismus die Grundlagen für ein friedliches Nachkriegs-Europa. In der Potsdamer Konferenz (Ende Juli/ Anfang August 1945) formulierten die Unterhändler Großbritanniens, der Sowjetunion und der USA die Rahmenbedingungen jener europäischen Nachkriegsordnung, die dazu beitragen sollten, dass nie wieder Faschismus und Krieg von deutschem Boden ausgehen können.

Die Ziele waren die Vernichtung des militärischen Potenzials des deutschen Faschismus und Aufbau einer gesellschaftlichen Ordnung auf der Basis von Entnazifizierung, Entmilitarisierung, Entmonopolisierung und Demokratisierung. Dies entsprach auch dem Willen aller antifaschistischen Kräfte, die in ihren Ländern für die Befreiung vom Faschismus gekämpft hatten.
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Die Rolle österreichischer Neonazis

Anlässlich der Vorstellung der kürzlich erschienenen Broschüre des KZ-Verbandes „Die extreme Rechte in Österreich“ werden die Aktivitäten der österreichischen extremen Rechten während des Untergangs der DDR näher beleuchtet.

Auch 25 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer hält sich hartnäckig die Behauptung, das politische System und das Erziehungswesen der DDR wären maßgeblich dafür verantwortlich, dass die extreme Rechte in Ostdeutschland bis heute großen Zulauf haben und terroristische Vereinigungen wie der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) entstehen konnten. Dabei waren es vor allem westdeutsche und österreichische Neonazi-Kader, die ab 1990 den organisatorischen Aufbau und die ideologische Arbeit in den „neuen Ländern“ leiteten. Gruppen wie die „Volkstreue außerparlamentarische Opposition“ (VAPO) unter Gottfried Küssel nutzten ihre Erfahrungen in konspirativer Arbeit und der Durchführung von „Wehrsportübungen“, um die Festigung mehr oder wenig offen neonazistischer Gruppen voranzutreiben. Sie profitierten dabei von der Schwäche der in Auflösung begriffenen DDR-Staatssicherheit wie auch von der bis 1992/93 anhaltenden Untätigkeit der österreichischen Behörden. Weiterlesen