ÖsterreicherInnen im Kampf um Spaniens Freiheit

Während noch 40 Jahre nach der faschistischen Franco-Diktatur in Spanien darüber gestritten wird, ob Straßen, welche die Namen von ehemals führenden Faschisten tragen, umbenannt werden sollen1 oder nicht, jährte sich diesen Sommer zum 80. Mal die Gründung des österreichischen „12.-Februar-Bataillons“ während des Spanischen Bürgerkrieges. 

Als am 17. Juli 1936 die reaktionären Militärs in Spanisch-Marokko zum Putsch gegen die wenige Monate zuvor in die Cortes gewählte Volksfront-Regierung aus Kommunisten, Sozialisten und Sozialdemokraten losschlugen, war das internationale Echo darauf riesig. So waren die Zeitungen länderübergreifend gefüllt mit Artikeln über dieses Ereignis. So schrieb bereits die Wiener Zeitung in ihrer Montagsausgabe drei Tage später unter dem Titel „Ganz Spanien in Aufruhr“, dass „man offenbar mit einem langen und blutigen Bürgerkrieg rechnen muß“. Dass es nicht bei einem Bürgerkrieg blieb, sondern internationale Dimensionen annahm, resultierte v.a. daraus, dass das faschistische Italien und Deutschland den putschenden Militärs von Beginn an unter die Arme griffen. Weiterlesen

Gedenkstätte Hadersdorf: Erinnerungskultur statt Ignoranz

In Hadersdorf am Kamp wurden am 7. April 1945 63 politische Gefangene, die aus der Haftanstalt Stein entlassen wurden, von der SS Einheit 61 bestialisch umgebracht. Die Männer waren auf dem Weg nach Wien, wurden vom Volkssturm in Hadersdorf am Kamp gefangen genommen und im örtlichen Bauhof eingesperrt bis eine SS Einheit anrückte. Eigentlich wollten sie nur Ortsansässige nach der schnellsten Möglichkeit nach Wien zu kommen fragen. Am nächsten Tag wurden sie auf den örtlichen Friedhof getrieben, wo sie sich selbst ihr Grab, oder besser beschrieben eine Grube, schaufeln mussten und wurden anschließend massakriert. Am Hügel des aufgeschütteten Aushubs wurde ein Maschinengewehr platziert, wer durch die Schussverletzung nicht zu Tode gekommen ist, wurde erschlagen. Die ein Jahr später durchgeführten Obduktionen am Landesgericht Wien lassen auch offen, ob einige nicht lebendig begraben wurden. 2 Männer, die glücklicherweise offizielle Entlassungsscheine hatten, wurden freigelassen und traten im Prozess als Zeugen auf. Die Vorgänge wurden ab 1947 gerichtlich untersucht, die namentlich bekannten Täter Josef Sumetzberger und Richard Kuen (‚Mitläufer‘ aus der Gemeinde Hadersdorf) wurden verurteilt. Die eigentlichen Täter wurden nie belangt. Sowohl Kreisleiter Anton Wilthum als auch Gauleiter Jury, die den Befehl zur Exekution gaben, entzogen sich der gerichtlichen Verfolgung durch Selbstmord. Auch für die Ausführung der Tötung musste sich niemand verantworten: Die SS-Einheit 61 und ihre Kommandierenden blieben anonym.  Weiterlesen

„der neue Mahnruf“ 3/2017 soeben erschienen

Die dritte Ausgabe des neuen Mahnruf in 2017 ist im August an unsere vielen AbonnentInnen verschickt worden. Sie/Du haben/hast noch kein Abo? Kein Problem: einfach unser Kontaktformular ausfüllen und „der neue Mahnruf“ wird Ihnen/Dir ab sofort kostenfrei zugesandt!

Die Titelstory dieser Ausgabe widmet sich der Gedenkstätte Hadersdorf am Kamp und der Kampf unserer Landesverbände um eine würdige Erinnerungskultur an diesem Ort, welche seit Jahren von Gemeinde und Land torpediert wird. Eine auführliche Vorstellung seines Lebens und Wirkens ist auf den beiden Innenseiten dem am 15. Mai verstorbenen Faschismusforscher Kurt Gossweiler gewidmet. Ebenfalls im 100. Lebensjahr verstorben ist unsere langjährige Bundesfunktionärin Irma Trisak. Auf Seite 3 wird sich mit der Kürzung der Finanzierung des Vereins Gedenkdienst durch den Bund auseinandergesetzt. In zahlreichen Kurzmeldungen informieren wir wie gewohnt über aktuelle antifaschistisches Engagement und Aktionen sowie über die Entwicklungen am rechten Rand. Etwas ausführlicher wird über die russische Delegation des „Verbandes ehemaliger minderjähriger Häftlinge in fschaistischen KZs“ am Tag der Befreiung berichtet. Hier werden zudem drei Biographien vorgestellt. Unsere Rubrik zur Entlarvung der sozialen Demagogie der FPÖ widmet sich in dieser Ausgabe mit dem Sozialabbau der Freiheitlichen. Zu guter letzt findet sich in der aktuellen Ausgabe des Mahnrufs eine Würdigung der ehemaligen österreichischen SpanienkämpferInnen, da im Sommer diesen Jahres das „Bataillon 12. Februar“, welches in der 11. Internationalen Brigade gegen die Franco-Faschisten kämpfte, gegründet wurde.

Bestellungen können mittels des Kontaktformulars – so lange der Vorrat reicht – kostenlos aufgegeben werden. Außerdem steht unser Download-Service im PDF-Format bereit: Download „der neue Mahnruf“

Internationalität verbindet

Bereits am Vortag der Befreiungsfeier Mauthausen organisierte der Landesverband Oberösterreich gemeinsam mit KJÖ/KSV und internationalen Gästen eine Gedenkfahrt zur Gedenkstätte Mauthausen. Dr. Günther Grabner begleitete inhaltlich den Rundgang durch die Gedenkstätte, die auch zwei Gedenkkundgebungen beinhaltete. Junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiteten bereits im Vorfeld zahlreiche Biographien von ermordeten österreichischen WiderstandskämpferInnen aus und präsentierten diese im Anschluss an den Rundgang.

Die Befreiungsfeier in Mauthausen am Sonntag, 7. Mai 2017 begann traditionell mit Kranzniederlegungen. Sowohl beim  Denkmal als auch bei der Gedenktafel zu Ehren des ermordeten Generalleutnants der Pioniertruppen der Sowjetarmee, Dmitri Michailowitsch Karbyschew legten die FIR und der KZ-Verband/VdA Kränze nieder. Karbyschew, der schwer verwundet in faschistische Gefangenschaft geriet, verweigerte standhaft jedwede Kollaboration mit den Nazis und wurde im Februar 1945 in Mauthausen grausam ermordet. General Karbyschew wurde posthum mit dem Titel „Held der Sowjetunion“ ausgezeichnet.  Weiterlesen

„der neue Mahnruf“ 2/2017 soeben erschienen

Die zweite Ausgabe des neuen Mahnruf in 2017 ist mit Anfang Juni an unsere vielen AbonnentInnen verschickt worden. Sie/Du haben/hast noch keines? Kein Problem: einfach unser Kontaktformular ausfüllen und „der neue Mahnruf“ wird Ihnen/Dir ab sofort kostenfrei zugesandt!

Wie in jedem Jahr gedachten wir Anfang Mai im ehemaligen KZ Mauthausen den unzähligen Opfern der faschistischen Terrorherrschaft. Aus diesem Grund widmet sich auch die Titelgeschichte „Internationalität verbindet“ dieser Thematik. Zur weiteren Verschärfung des Versammlungsrechts führten wir mit der Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl ein spannendes Interview. Nicht weniger spannend ist auch das Interview mit dem Autor und Bundessekretär unserer aktuellsten Publikation zur Lokomotivindustrie im Dritten Reich, welche in einer kurzen Rezension auch vorgestellt wird. Den Höhepunkt dieser Mahnruf-Ausgabe bildet jedoch das Interview mit der 92-jährigen Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano, welche sich auch heute noch aktiv gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck stellt. In zahlreichen Kurzmeldungen informieren wir wie gewohnt über aktuelle antifaschistische Demonstrationen und über die Entwicklungen am rechten Rand. Die in vergangenen Jahr neu hinzugekommene Rubrik zur Entlarvung der sozialen Demagogie der FPÖ widmet sich in dieser Ausgabe mit der Sozialstaatsfeindlichkeit der Freiheitlichen. Zu guter letzt findet sich in der aktuellen Ausgabe des Mahnrufs eine Rezension über die in diesem Jahr erschienene Publikation „Meine 7 Väter“ von Adelmo Cervi, der sich darin auf die Spurensuche nach seinen in der Widerstandsbewegung Italiens Verwandten begibt.

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