KZ-Verband wird Ernst Kirchwegers Kampf für die Erhaltung der Demokratie in Österreich fortsetzen
Vor 50 Jahren, am 31. März 1965 fand in Wien eine Demonstration von StudentInnen, ehemaligen WiderstandskämpferInnen und Gewerkschaften gegen den antisemitischen, deutschnationalen Universitätsprofessor Taras Borodajkewycz statt. Der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) rief zur Gegenkundgebung auf, die mit Rufen wie „Hoch Auschwitz“ provozierte und deren neonazistische TeilnehmerInnen auf die AntifaschistInnen losgingen. Während dieser Demonstration wurde der Widerstandskämpfer, Mitglied des KZ-Verbands Ernst Kirchweger von einem Funktionär des „Rings Freiheitlicher Studenten“ attackiert und so schwer verletzt, dass er am 2. April 1965 verstarb.
Das Begräbnis Ernst Kirchwegers am 8. April 1965 wurde zur größten antifaschistischen Kundgebung seit 1945. Mehr als 25.000 Menschen nahmen an dem Trauerzug teil, der sich auf dem Heldenplatz sammelte und über die Ringstraße zum Schwarzenbergplatz ging und die Österreicher aller antifaschistischen Lager vereinte. Der Täter, der Neonazi Günther Kümel wurde wegen „Notwehrüberschreitung“ zu einer Bagatellstrafe von zehn Monaten Arrest verurteilt, Borodajkewicz im Mai 1966 zwangspensioniert.
Ernst Kirchweger
Ernst Kirchweger wurde am 12. Jänner 1898 als Kind einer Arbeiterfamilie geboren. Von 1916-1918 nahm Ernst Kirchweger als Matrose am ersten Weltkrieg teil und kämpfte danach auf der Seite der Russischen Revolution. Als Funktionär der politischen und gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung kämpfte er für die Rechte der arbeitenden Menschen und trat schließlich von der Sozialdemokratie zur kommunistischen Bewegung über. Diesen Kampf setzte Ernst Kirchweger auch in der faschistischen Zeit unter den Bedingungen der Illegalität fort. Als Widerstandskämpfer setzte er seine ganze Kraft für ein unabhängiges, demokratisches Österreich ein. Ernst Kirchweger, Widerstandskämpfer und Gründungsmitglied des KZ-Verbands, starb am 2. April 1965 an den Folgen der tödlichen Verletzungen, die er während einer Demonstration gegen antidemokratische Tendenzen an Österreichs Hochschulen von neonazistischen Schlägern erlitt.
Der KZ-Verband/VdA wird seinen Kampf für die Erhaltung der Demokratie in Österreich fortsetzen und so die Erinnerung an Widerstandskämpfer Ernst Kirchweger hochhalten.