Im Morgengrauen des 1. September 1939 fiel die faschistische deutsche Wehrmacht mit überlegenen Kräften ohne Kriegserklärung in Polen ein. Großbritannien und Frankreich erklärten am 3. September daraufhin Deutschland den Krieg. Als Anlass für den Überfall diente eine organisierte Provokation. Die Faschisten täuschten am Vorabend, dem 31. August 1939 einen polnischen Überfall auf den nahe der polnischen Grenze liegenden Sender Gleiwitz vor. Ein Trupp des faschistischen Sicherheitsdienstes (SD) in polnischen Uniformen drang in den Senderaum ein. Nachdem sie einen Aufruf verlesen und einige Pistolenschüsse abgegeben hatten, verließen die SD- Leute das Gebäude. Als „Beweis“ ließen sie einen zuvor getöteten KZ-Häftling in polnischer Uniform zurück.
Polen erlitt bis Ende September 1939 eine Niederlage. Dies geschah, weil die faschistischen Truppen überlegen, die Westmächte Polen militärisch nicht halfen, an der Westgrenze Deutschlands nur einen Scheinkrieg führten und das bürgerliche Polen eine militärische Unterstützung durch die Sowjetunion ablehnte.
Dies war aber nicht der erste Aggressionsakt der faschistischen Staaten. Unmittelbar nach der Machtübertragung an die NSDAP wurde ein enormes Rüstungsprogramm zur Vorbereitung auf den Krieg begonnen. Bereits im Oktober 1935 fielen Truppen des faschistischen Italien in Äthopien ein, 1935 wurde das Saarland angegliedert, 1936 das Rheinland besetzt. Der Wahlerfolg der spanischen Volksfront 1936 wurde mit einem faschistischen Militärputsch beantwortet, der militärisch und wirtschaftlich von Deutschland und Italien massiv unterstützt wurde. Im spanischen Freiheitskampf 1936-1939 kämpften mehr als 1400 österreichischen Antifaschisten. Zwischen Deutschland, Italien und Japan entstand 1936/37 der Antikominternpakt zur Vorbereitung auf einen Angriffskrieg gegen die UdSSR. 1937 verstärkte Japan den Krieg gegen China, 1938 überfiel es sowjetisches Territorium in der Nähe von Wladiwostok, 1939 die Mongolei und wurde beide Male in seine Schranken verwiesen. Der Unterwerfung Österreichs im März 1938 folgte die schändliche Auslieferung des Sudetenlands durch die Westmächte an Hitler-Deutschland, womit die Tschechoslowakei wehrlos wurde. Deutschland verfügte nun über erweiterte industrielle Kapazitäten. Die UdSSR versuchte, ein System der kollektiven Sicherheit den faschistischen Aggressoren entgegen zu setzen, scheiterte aber an der Weigerung von Frankreich und Großbritannien. Am 17. April 1939 schlug die UdSSR den Regierungen Frankreichs und Großbritanniens den Abschluss eines militärischen Beistandspakts vor. Die Westmächte zogen die Verhandlungen allerdings in die Länge. Im August 1939 schlug die UdSSR konkrete militärische Abmachungen zur Verhinderung der faschistischen Aggression vor, sie war bereit 136 Divisionen aufzubieten. Großbritannien wollte allerdings nur 6 Divisionen am Kontinent bereitstellen. Die Westmächte hofften, dass ein Deutsch-Polnischer Krieg sich rasch auf die UdSSR ausweiten könnte. Nachdem kein Abwehrbündnis mit den Westmächten zustande kam und um einen Zweifrontenkrieg in Europa und Asien zu vermeiden, schloss die UdSSR am 23. August 1939 einen Nichtangriffspakt mit Hitler-Deutschland für die Dauer von 10 Jahren, um wertvolle Zeit zur Vorbereitung auf den kommenden Krieg gegen den Faschismus zu gewinnen.
Text aus: der neue Mahnruf 3/2019
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