FIR ist geschockt über rassistische Gewalttat in Neuseeland – antirassistische Bewegung ist notwendig!

Ein faschistischer Terrorist hat am Freitag in zwei neuseeländischen Moscheen in Christchurch ein Blutbad angerichtet. Der Täter, ein Australier, dessen Namen mit Brenton Tarrant angegeben wird, inszenierte die Morde als „Befreiungskampf“. Mit einem Schnellfeuergewehr schoss er wahllos in der Moschee um sich, ermordete mindestens 49 Menschen und verletzte knapp 50 Besucher der Gottesdienste, während sie ihr Freitagsgebet abhielten. Unter den 49 Todesopfern sind auch Kinder. Der 28-Jährige inszenierte seine Tat per Live-Video im Internet, aufgenommen mit einer Helmkamera, unterlegt mit einem Marsch. Zuvor hatte er ein 74-seitiges Terror-Manifest über soziale Medien verbreitet. Darin propagierte er den Erhalt der „weißen Rasse“ in Nordamerika, Europa, Australien und Neuseeland. Seine Gegner seien besonders Muslime und alle, die Migration in diese Territorien zulassen. Das seien „Blutsverräter“. Ähnliche Thesen hatte Anders Breivik verbreitet, der vor acht Jahren in Norwegen 77 junge Menschen in einem Feriencamp erschoss. Auch Breivik habe Norwegen gegen den Islam und den Multikulturalismus verteidigen wollen.

Wir erinnern an die antisemitische Gewalttat in der Tree-of-Life-Synagoge von Pittsburgh im Oktober 2018, bei der knapp ein Dutzend Menschen – ebenfalls bei einem faschistischen Terroranschlag – ermordet wurden. Der Angreifer, der 46 jährige Amerikaner Robert Bowers, drang bewaffnet in die Lebensbaum-Synagoge ein. Während einer Zeremonie zur Namensgebung für ein Baby am Sabbat eröffnete er das Feuer und tötete elf Menschen. Dabei soll er „Alle Juden müssen sterben!“ gebrüllt haben. Sechs weitere Menschen wurden verletzt, darunter vier Polizisten. Die Opfer waren zwischen 54 und 97 Jahre alt. In späteren Aussagen bestätigte der Neonazi, sein Plan sei es gewesen, „Juden zu töten“. Auch er hatte im Vorfeld eine Serie von antisemitischen Botschaften in dem bei weißen Nationalisten und Mitgliedern der rassistischen Alt-Right-Bewegung beliebten Onlinenetzwerk Gab.com veröffentlicht.

Verantwortung für solche Morde tragen erst einmal die Täter selber. Aber wir dürfen nicht übersehen, dass die politische Verantwortung für die Zunahme von rassistischen Übergriffen auch jene Politiker und Medien tragen, die in der öffentlichen Debatte und in ihrer praktischen Politik Ausgrenzung und Rassismus gegenüber Migranten und Flüchtlingen propagieren.

Erfreulicherweise entwickelt sich dagegen breiter demokratischen Widerstand. Die vielfältigen Aktionen in mehreren europäischen Staaten an diesem Wochenende anlässlich des „Tag gegen Rassismus“ der Vereinten Nationen sind ein wichtiges gesellschaftliches Gegensignal. Die FIR und ihre Mitgliedsorganisationen unterstützen solche klaren humanistischen Botschaften. Darin sehen wir eine zukunftsweisende Antwort auf rassistische Gewalttaten in Christchurch und anderswo.